Beinlängendifferenz: Hilft eine Schuherhöhung?

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Eine Beinlängendifferenz kann aus unterschiedlichen Gründen auftreten. Sie kann angeboren sein, kann jedoch aufgrund eines gebrochenen Beines oder einer Operation auftreten. Die Beinlängendifferenz ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Eine geringe Beinlängendifferenz von weniger als 1 cm fällt nicht auf und bereitet keine Beschwerden und erfordert oft gar keinen Ausgleich. Bei einer größeren Beinlängendifferenz ist jedoch ein Ausgleich erforderlich.

Schuherhöhung bei Beinlängendifferenz

Nicht immer liegt tatsächlich eine Beinlängendifferenz vor. Sind die Beinknochen nicht unterschiedlich lang, liegt zumeist ein Beckenschiefstand vor, der durch eine Kompensationshaltung infolge einer Atlasfehlstellung entsteht. Liegt tatsächlich eine solche scheinbare Beinlängendifferenz vor, hilft eine Schuherhöhung nichts, denn die Ursache der scheinbaren Beinlängendifferenz wird nicht behandelt. Sie können jedoch breite Schuhe tragen, um bequemer zu laufen. Für die Behandlung des Beckenschiefstands werden andere Methoden angewendet.

Eine Therapie kann bei einer echten Beinlängendifferenz ab 7 mm in Betracht kommen. Bei Kindern können Beinlängendifferenzen auftreten, die beobachtet werden müssen. Nicht immer ist eine Behandlung erforderlich, denn im Laufe des Wachstums kann die Beinlängendifferenz von selbst verschwinden.

Schuherhöhungen sind die häufigste Behandlungsmöglichkeit bei Beinlängendifferenzen unterschiedlicher Ausprägung. Die Schuherhöhung ist hilfreich, um einer Skoliose, der Rückgratverkrümmung, vorzubeugen. Die Wirbelsäule verkrümmt sich bei einer Skoliose zur Seite. Schmerzen sind die Folge. Zusätzlich zu einer Schuherhöhung ist das Spitzengehen möglich. Dabei laufen Sie auf den Zehenspitzen des kürzeren Beines, um einer Rückgratverkrümmung vorzubeugen.

Besteht eine große Beinlängendifferenz von mehr als 2,5 cm, ist eine Schuherhöhung meistens die richtige Lösung. Nicht nur die Schuhsohle wird erhöht. Zusätzlich können Sie eine Schuheinlage mit einer Erhöhung tragen. Mit einem speziellen Innenschuh kann die durch die Erhöhung des Absatzes auftretende Spitzenfußstellung ausgeglichen werden. Orthopädische Schuhe sind erforderlich. Vor allem bei älteren Menschen kann es zu einer Beinlängendifferenz aufgrund der Abnutzung der Hüft- und Kniegelenke kommen. Nach einer Hüft- oder Kniegelenkoperation kann eine Beinlängendifferenz auftreten. Eine Schuherhöhung wird vorgenommen, denn daran können Sie sich schnell gewöhnen.

In extremen Fällen

In extremen Fällen, die jedoch selten auftreten, reicht eine Schuherhöhung nicht aus. Der Orthopäde teilt die Beinlängendifferenzen nach Schweregrad ein. Ein hoher Schweregrad liegt bei einer Beinlängendifferenz von mehr als 13 cm vor. Eine Beinverlängerungsorthese kann getragen werden. Der Fuß steht darin wie in einem Trichter. Bei einer starken Beinlängendifferenz kann über eine Operation nachgedacht werden.

Bild: panthermedia.net Rainer Junker

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